Ponys auf der Kirmes

Hopp,hopp,hopp - Pferdchen lauf Galopp

 

Wie mag es sich anfühlen, das Leben eines Ponys in einem sogenannten Ponykarussell?

Seit ich vor einigen Wochen an einer Mahnwache gegen den Betrieb eben dieser Ponykarussells teilgenommen habe, gehen mir die Tiere nicht mehr aus dem Sinn. Stundenlang gehen sie im Kreis, immer in einer Richtung, immer in derselben, durch Zaum und Geschirr erzwungenen Haltung. Jeder kleine Reitschüler weiß: Ponys und Pferde sollten gymnastiziert werden, sich im Wechsel auf beiden Händen bewegen. Damit Muskeln und Gelenke nicht einseitig belastet werden und damit das Pony gesund und fröhlich bleibt. Ponys in einem Kirmesbetrieb sind täglich, zumindest von Freitag bis Montag, viele Stunden lang in müdem Schritt unterwegs, Runde um Runde. Bei dröhnendem Lärm, der quälend auf das sensible Gehör wirkt, ohne die Möglichkeit sich dem Zwang zu entziehen. Die Grundbedürfnisse Hunger, Durst, freie Bewegung, Ruhe und Schutz werden oft für Stunden ignoriert. Und ob die Ponyhaltung in einem ständig reisenden  Kirmesbetrieb wenigstens annähernd artgerecht ist und ein schwer arbeitendes Pony zufrieden stellt, bezweifle ich. Ein Pony ist nicht erst dann unglücklich oder unzufrieden, wenn es geschlagen wird oder es an Pflege mangelt. Jede Pony - Persönlichkeit ist anders. Ponys sind Lausbuben oder Angsthasen, Draufgänger, Abenteurer oder Kuscheltiere. Manchmal sind sie motiviert und fleißig, manchmal haben sie schlechte Laune, Schmerzen oder sie sind traurig. Wenn sie gut drauf sind, kann man mit Ponys die Welt erobern. Für ihre Freunde gehen sie durchs Feuer. Treu und zuverlässig mit ihrem Herz aus purem Gold. Wie mag es sich anfühlen? - das Leben als Pony auf der Kirmes? Die Arbeit in einem Ponykarussell trübt die Lebensfreude, sie nimmt die Energie, sie stiehlt die Fröhlichkeit. Und dabei haben Ponys so viel zu geben. Besonders den Kindern, die noch gut mit dem Herzen sehen können und das Wesen eines Ponys annehmen und wertschätzen. Mich macht das traurig - die Kinder werden mit leuchtenden Augen auf die geliebten Ponys im Ponykarussell gesetzt. Sie spüren die Wärme und Bewegung des Tieres, streicheln das weiche Fell und freuen sich von Herzen. Von dem Verrat an den empfindsamen Geschöpfen wissen sie nichts. Wie sollen sie auch? Dazu braucht es Eltern, die ihrem Kind die Idee von Liebe und Freiheit mit auf den Lebensweg geben. Eltern, die ihrem Kind Begegnungen mit Tieren ermöglichen, die bereichernd sind für alle Beteiligten. Ponys lieben Kinder und Kinder lieben Ponys.Es ist unsere Aufgabe Kinder und Ponys zu beschützen. Wir können an jedem Tag neu die Entscheidung treffen, unsere Erde ein kleines bisschen freundlicher zu gestalten.

Mone Dopp 

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