Jede Mutter liebt ihr Kind
Du bist mein Kind. Kuh und Kalb.
Bei all dem Leid, das wir Menschen alltäglich
anderen Lebewesen zufügen,
empfinde ich den größten Schmerz,
wenn Mütter und ihre kleinen Kinder gewaltsam
voneinander getrennt werden.
Unvorstellbar- welche Qual es für eine Mutter bedeutet,
das Kind, dass sie unter ihrem Herzen getragen,
unter Schmerzen geboren hat - zu verlieren.
Direkt nach der Geburt weggenommen - verzweifeltes Schreien,
bis die Stimme versagt. Ohnmächtige Trauer.
Tränen, nicht sichtbar.
Seelenqualen, nicht sichtbar.
Aber dennoch vorhanden -
tief verwurzelt der Schmerz im Herzen einer jeden Mutter, -
die ihr Kind verliert.
Die Natur hat den Müttern allerhand mitgegeben -
Rüstzeug, um den Nachwuchs großzuziehen und um den Fortbestand allen Lebens zu sichern.
Mütter entwickeln ungeheure Kräfte, wenn dem Kind eine Gefahr droht.
Nicht achtend auf das eigene Leben stellt sie sich schützend vor ihr Kind.
Gibt es eine tiefere, größere Liebe, als die Liebe einer Mutter?
Und fühlt sich die Liebe einer Kuh zu ihrem Kalb,
einer Stute zu ihrem Fohlen,
einer Sau zu ihren Ferkeln - anders an, als die wunderbare Liebe einer Frau zu ihrem Baby? -
Wer kann Mutterliebe bemessen?
Wer kann sie abwiegen, wer hat das Recht Mutterliebe zu bewerten?
Was empfinden Kinder, wenn sie schutzlos und ganz allein,
ohne die Wärme der Mutter die Tage und Nächte überstehen müssen.
Und unzähligen Tierkindern wird ja nicht nur die Mutter,
sondern auch gleich das Leben genommen.
Wir sind eine Gesellschaft, in der es nicht als verwerflich gilt,
das Fleisch von Babytieren zu essen.
Zu unseren Essgewohnheiten gehören Kalbsleberwurst, Lammkoteletts und Steak vom Jungbullen.
Wir wollen da aber nicht drüber nachdenken.
Das verdirbt den Appetit.
Kälber werden in Einzelboxen gestellt, mit einem Milchersatz aus dem Eimer getränkt,
während wir die Milch der Mutterkuh trinken.
Kühe werden jedes Jahr zwangsbesamt, immer wieder trächtig und immer wieder ihrer Kälber beraubt,
damit wir ihre Milch vermarkten können.
Und so gibt es sie - die ausgemergelten, traurigen Kühe und für die Dauer einer kurzen Lebenszeit -
auch die kleinen mutterlosen Kälbchen.
In manchen Momenten fühle ich Abscheu vor uns Menschen, -
vor dem was wir tun und vor dem was wir unterlassen.
Aber ich verliere nie den Mut -
und die Hoffnung, dass wir erkennen, wir sind nicht auf dem richtigen, nicht auf dem guten Weg.
Jeder von uns kann jederzeit anhalten, sich umschauen - und einen neuen Weg wählen.
Mein Weg - fühlt sich gut an.
Mone Dopp
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Mone Dopp (Dienstag, 17 Mai 2016 22:35)
für Lea
Juliane (Mittwoch, 18 Mai 2016 16:55)
Wow und aller herzlichen Dank an deine ehrlichen, berührenden Worte. Ich bin keine leibliche Mutter, aber ich kann den Schmerz spüren - als "Tiermama" und Kind meiner Eltern. Es ist so wichtig, was du hier tust, mach bitte weiter so! Namasté
Heike (Mittwoch, 18 Mai 2016 21:02)
Hallo liebe Mone,
danke für deine Stimme, deine Hoffnung, deine Worte.
Danke für "für Lea".
Ganz liebe Grüße an dich!
Renate Bigell (Samstag, 21 Mai 2016 00:21)
Sie sprechen mir aus dem Herzen. Wunderbar geschrieben!! Diese armen Kreaturen müssen das Leid aushalten, was der Mensch Ihnen antun. Diese Menschen die Tieren soetwas antun, werden eines Tages von Gott bestraft!!